Giorgio Napolitano
Giorgio Napolitano. Der alte Mann und sein Füllfederhalter.
“Silvio Berlusconi macht sich seine Gesetze selbst” ist in allen, außer den italienischen Medien, zu hören und zu lesen.
Dass Silvio Berlusconi das tut, ist verständlich. Welcher Kriminelle, den man zu einigen hundert Jahren verurteilen würde, könnte man ihm all seine Verbrechen nachweisen, würde das nicht tun? Unbegreiflich ist - und das ist das eigentliche Problem - dass er’s tun kann.
Giorgio Napolitano gründete 1942 eine kommunistische Gruppe, die verschiedene Aktionen gegen die regierenden Faschisten unternahm, trat 1945 der Kommunistischen Partei Italiens bei und wurde 1953 Abgeordneter.
Heute ist Giorgio Napolitano 86 Jahre alt und Präsident der Italienischen Republik. Weiß der Himmel, warum der nicht im Garten sitzt und Petrarca-Sonette liest oder für seine sicher schon den Kinderschuhen entwachsenen Urenkel rezitiert*. Jedenfalls unterzeichnet der stattdessen ein Berlusconi-Gesetz nach dem anderen und ich frage mich, wo für ihn die Grenze liegt. Wann sagt Giorgio Napolitano: “Nein. Da kommt mein Name nicht drunter”? Bei einem Gesetz, mit dem die Todesstrafe wieder eingeführt wird?
Giorgio Napolitano sagt nicht nein. Der sagt sich wahrscheinlich, wenn ich’s nicht tu, dann schieben die mich hier weg und es tut ein anderer, da kann ich es auch gleich selbst tun, oder aber - und das wäre das einzige, was mir die Sache begreiflich machen könnte: Der ist so verkalkt, dass er nur noch eine verschwommene weiße Fläche vor sich auf dem Tisch sieht und einen Finger, der ihm zeigt, wo er seinen Namen hin setzen soll; und das kriegt er so grade noch auf die Reihe.
* Siehe auch: Das italienische Parlament. Hier treffen sich Italiens Senioren
Dass der schöne Silvio, seines Zeichens “Sultan von Italien” seine Gesetze selber macht, ist traurig genug. Aber das ausgerechnet ein hochdotierter “Altkommunist” seinen Namen drunter schreibt, ist noch eins oben drauf.
Es scheint in Italien wohl keine “Politiker mit Format” mehr zu geben.
[…] von der Abteilung Jung und Dynamisch durch, ist aber über 70. Der Präsident der Republik, Giorgio Napolitano (Jahrgang 1925), ist vor kurzem mal in seinem Thronsessel zusammengesackt, hat sich aber unter dem […]
… was ist dran an den gerüchten das des “cavaliere” leben von coppola als der pate teil vier verfimt werden wird.
eigentlich ist italien für die eu nicht mehr tragbar, das hätte man im selben aufwasch ausschließen sollen wie man die beitrittsverhandlungen mit bulgarien, rumänien und der türkei hätte abbrechen sollen.
nicht realistisch ich weiß … aber konsequent!
Und dass ein Herr Ralf von “Citytrip” hier seine Spamklinks hinterlässt, finde ich total berlusconesk…
@Ugugu ich hab nichts gegen Links, wie die von Ralf oben, solange einer mit seinem Namen unterschreibt, ein paar Zeilen Content beisteuert und es nicht übertreibt, soll er seinen Link haben, oder?
Giorgio Napolitano - Staatspräsident Italien:
Ich möchte mal einiges für unwissende politische Amateure aufführen:
- Giorgio Napolitano unterschreibt als Präsident eines europäisches Land nicht “einfach so” Dokumente.
- Giorgio Napolitano wurde gewählt, weil er sich in der italienischen Politik sowie in der europäischen Politik einen Namen gemacht hat.
- Er gehört einer renommierten Familie an und kann sehr wohl mit über 80 Jahren sein Gehirn intelligent für die europäische Politik einsetzen - und kann mit jüngeren Pisa-Gebeutelte Mitgliedsbürger allemal mithalten.
- Es sollte selbstverständlich sein, daß einem Präsidenten eines zivilen Landes mehr Respekt erwiesen wird. Was hier leider nicht der Fall ist.
- Wenn wir mal von Berlusconi absehen - den nicht alle Italiener sein Lächeln abnehmen, aber die Politik eben so ist wie sie nun mal ist - kann sich Deutschland nicht mit besseren Politiker rühmen. Schon vergessen: Schwarzgeld-Koch ist immer noch Ministerpräsident. Nur um einen zu nennen.
- Italiener wissen - im Gegensatz der Bevölkerung hierzulande - wie man sich gegen Ausbeuten der Politiker wehrt. Sie demonstrieren, sie wählen ab. Mir sind Neuwahlen lieber, als dieses Theater und diese Abzocke die wir hier ertragen müssen.
- Ich freue mich auf intelligente Antworten - wenn möglich!
Lieber Mr. Majari,
wenn Du - wie ich - hier ein Kind zur Schule schicken, eine Wohnung unterhalten, ein Auto kaufen, warten (und fahren!), Ärzte konsultieren und Steuern bezahlen müsstest, dann wüsstest Du, dass hier von einem zivilen Land überhaupt keine Rede sein kann.
Meine wachsende Respektlosigkeit entsteht aus einer täglichen, direkten und inzwischen bedrohlich werdenden persönlichen Betroffenheit.
Neuwahlen (hier alle 2 Jahre, inkl. millionenverschlingender Wahlkämpfen) sind Dir lieber? Na Prost! Du musst sie auch nicht bezahlen.
(… und für “renommierte” italienische Familien habe ich ja ein ganz besonderes Faible!)
[…] Randnotiz: Erstmalig hat sich der greise Ex-Kommunist Giorgio Napolitano, der momentan den Präsidenten der Republik gibt, geweigert ein Berlusconi-Gesetz zu […]
[…] passato qualche giorno da quando il Presidente della Repubblica, Giorgio Napoletano, in viaggio all´estero, ha lanciato un forte appello – in materia di unioni civili […]
2harbour…
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