Italien-Blog

Offener Brief von Francesco Cossiga

Neue taktische Tipps von Francesco Cossiga

In einem offenen Brief an den Polizeichef vom 8. November gibt der ehemalige italienische Innenminister, Ministerpräsident und Präsident der italienischen Republik weitere Tipps zum Umgang mit den gegen die Reformen im Bildungswesen andauernden friedlichen Demonstrationen von Schülern und Studenten.

Hier die auszugsweise, wörtliche Übersetzung des Briefs:

“Man sollte zuerst eine Situation entstehen lassen, in der die Studenten Schäden verursachen und erst dann dagegen halten, hart. […] Ein paar auf Polizeikräfte geworfene Flaschen, besetzte Bahnhöfe, oder in Brand gesetzte Autos sind ja leicht zu verschmerzen. Mein Rat ist, die Polizei beim kleinsten Anzeichen von Gewalt dieser Art zurückzuziehen, sodass auch Händler, Passanten, im besten Fall Frauen, alte Leute oder Kinder zu Schaden kommen […] und dadurch die Angst vor den Demonstranten wächst, und mit der Angst der Hass auf sie und auf ihre Auftraggeber, auf jene in irgendwelchen Lofts oder Redaktionen, wie zum Beispiel L’Unità, die sie unterstützen. […] Eine wirksame Politik der öffentlichen Ordnung muss die breite Zustimmung der Öffentlichkeit hinter sich haben und diese Zustimmung entsteht aus der Angst - nicht der Angst vor den Ordnungskräften, sondern der Angst vor den Demonstranten. […] In einer sich zuspitzenden Situation (Anm. d. Übers.: Er meint, das kann man nicht anders interpretieren, “nach Herbeiführung einer sich zuspitzenden Situation”), möglicherweise durch den Tod des ein oder anderen Agenten, würde ich die Ordnungskräfte massiv und äußerst hart eingreifen lassen”.

Der Schluss des Briefs ist dann so absurd, das kann man kaum so übersetzen, dass man der Übersetzung glauben würde. Es geht darum, der Öffentlichkeit auch das richtige Bild von den Ereignissen zu verkaufen. Wird hundert pro klappen. Das ist hier nicht schwer. Wer italienisch kann, liest den Scheißdreck am besten selbst auf adnkronos.com.

Piazza Navona: Proteste gegen Schulreform niedergeknüppelt

Die Ratschläge von Francesco Maurizio Cossiga, ehemaliger italienischer Ministerpräsident und Präsident der Republik, der vor ein paar Tagen dieses Interview gegeben hat, hat man umgehend befolgt:

Foto: Flavia Fasano - www.flaviafasano.com
Gestern mischte sich unter die auf der Piazza Navona vor dem Senatsgebäude gegen die Verabschiedung einer absurden Schulreform demonstrierenden Jugendlichen eine mit Helmen und Knüppeln ausgerüstete […]

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Francesco Maurizio Cossiga

Francesco Maurizio Cossiga, 1979–1980 Ministerpräsident von Italien, wurde 1983 zum Präsidenten des Senats gewählt, 1985 zum Präsidenten der Republik. Seine Amtszeit als Präsident der Italienischen Republik dauerte sieben Jahre. Hier die auszugsweise, wörtliche Übersetzung eines Interviews, das Cossiga am 23.10.08 dem Quotidiano Nazionale gegeben hat.

Presidente Cossiga, sind Sie der Ansicht, dass Berlusconi mit seiner Drohung, […]

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Schule: Schulrefom in Italien

In allen demokratischen Ländern, in denen das friedliche Demonstrieren Teil des politischen Lebens ist, sieht man, wenn es um die Familie betreffende Themen geht, traditionell auch Kinder durch die Straßen spazieren. Natürlichste Sache der Welt normalerweise. Nicht im Italien dieser Jahre Monate. Die italienische Rechte haut gerade wieder mal eine sofort in allen Medien beifällig […]

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Faschismus in Italien

“Endlich muss man sich in Italien als Faschist nicht mehr schämen.”

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