Rezept: Spaghetti alle Vongole

Spaghetti alle Vongole - Spaghetti mit Venusmuscheln


Zutaten für Spaghetti alle Vongole:

Spaghetti (100 g pro Person - dürfen, anders als z. B. bei den Spaghetti alla Carbonara, ruhig etwas dünner und leichter sein, auch Spaghettini, 6-8 Minuten Kochzeit), Venusmuscheln (200 g pro Person), Knoblauch, Olivenöl, Pfeffer, Petersilie (die glattblättrige), 2 Flaschen Weißwein


Natürlich gibt es die Spaghetti alle Vongole in den verschiedenen Küstenregionen in zahlreichen Versionen in weiß und rot. Hier meine sehr frugale, sehr weiße Lieblingsversion mit einem kleinen, dem gemeinen Hobby-SEO sicher nicht bekannten Trick.

Die Muscheln 1 - 2 Stunden in kaltes Salzwasser legen, damit der Sand rauskommt.

In einer tiefen Pfanne mit Deckel das Olivenöl mit ein paar Knoblauchzehen erhitzen (die Knoblauchzehen vorher mit dem Handballen leicht zerdrücken, bis sie platzen und so wie sie sind, rein in die Pfanne, vor dem Servieren wieder rausnehmen), Vongole dazu, starke Flamme, Deckel drauf. Nach ca. 5 - 10 Minuten, wenn sich die ersten Muscheln öffnen, die Flamme runterdrehen, bzw. wenn der Deckel gut schließt, ganz ausmachen.

Nach weiteren 5 - 10 Min. mit einem flachen Sieb die Muscheln aus dem Sud holen, nicht geöffnete wegschmeißen (sollten, wenn die Muscheln frisch sind, nur wenige sein) und den Rest in zwei Hälften teilen. Eine Hälfte von der Schale befreien (einfach mit dem Daumennagel aus der Schale schieben und auf einem Teller sammeln).

Und jetzt kommt der überaus effektive Trick, der die Sache auf ein ganz anderes Niveau bringt: Durch ein feines Sieb etwas Mehl (1 Esslöffel) in den hoffentlich reichlich vorhandenen Sud geben, einrühren. Vorsicht: Der Sud darf natürlich nicht zu dickflüssig werden. Danach die entschalten Muscheln hinzugeben, Pfeffer, Petersilie. Dabei eine Flasche Wein austrinken.

Spaghetti extrem al dente kochen, abgießen und in den Sud geben, wo sie noch etwas nachgaren. Sorgfältig in der Pfanne wenden. Durch das Mehl pappen der Sud und die entschalten Muscheln wunderbar an der Pasta an und übertragen ihr den ganzen Geschmack. Die zweite, nicht entschalte Hälfte der Muscheln oben drüberschmeißen. Fertig. Servieren und sofort essen und dabei die zweite Flasche Wein* austrinken.

(*) Toskana oder Umbrien, 2. oder 3. Regalreihe von unten.

[Bei kochmix.de lese ich gerade: "Beim Essen das Muschelfleisch mit einer Gabel aus den Muscheln holen." Armleuchter! Muscheln essen hat schwer was mit Erotik zu tun. Natürlich holt man die Muscheln mit Lippen, Zunge und Zähnen aus der Schale.]

Rezept: Spaghetti Carbonara

Richtig: Spaghetti alla Carbonara = Spaghetti auf Köhlerinnen Art

Zutaten für Spaghetti alla Carbonara:

Spaghetti (100 g pro Person - nicht so dünne Dinger, keine Spaghettini oder sowas, etwas Gewicht müssen die schon haben; die, bei denen 14 Min. Kochzeit auf der Packung steht), Speckwürfel (30 g pro Person), 1 Ei pro Person, Olivenöl, 2 Flaschen Weißwein und bloß keine Sahne! In Spaghetti alla Carbonara kommt keine Sahne.


Wasser aufsetzen, wenn’s kocht eine Handvoll grobes Salz dazu geben und nach dem erneuten Aufkochen nach 1-2 Minuten die Spaghetti hinzugeben.

Eigelb und Eiweiß trennen. Wer (männlich) sich mal in der heißen Badewanne selbst befriedigt hat, weiß warum: Eiweiß stockt! In einer Schüssel, am besten in der, in der auch serviert werden soll, das Eigelb sammeln, mit der Gabel öffnen und zerlaufen lassen, nicht verrühren, nach Belieben Pfeffer dazu, kann ruhig etwas mehr sein.

Reichlich Öl in die Pfanne geben, Speck vor sich hinbrutzeln lassen und schließlich die al dente gekochten (2 Minuten weniger, als auf der Packung angegeben) Spaghetti in die heiße Pfanne geben und dort ca. eine Minute lang wenden und mit dem Öl und den Speckwürfeln vermischen. Darauf achten, dass nicht zuwenig Öl in der Pfanne ist, sonst pappen die Spaghetti an und der Himmel stürzt ein. Dabei eine Flasche Wein austrinken (diesmal aber nichts davon in die Pfanne schütten).

Den Inhalt der Pfanne in die Schüssel mit dem Eigelb geben und verrühren. Die Pasta muss sehr heiß sein (damit das Eigelb nicht roh bleibt). Die Spaghetti müssen ein feucht-gelb-glänzendes Aussehen haben. Erfahrungssache, muss man einfach einmal in der Woche machen. Nach 1 - 2 Jahren merkt man dann, wie man der Sache langsam immer näher kommt. Spaghetti alla Carbonara sind Skulptur.

Servieren und sofort essen und dabei die zweite Flasche Wein* austrinken.

(*) Toskana oder Umbrien, 2. oder 3. Regalreihe von unten reicht völlig.

Ach ja: Parmesan!

Umfrage: Korrekt Spaghetti essen

Spaghetti essen ist eine Kunst für sich. Was macht man mit den Spaghetti, die aus dem Mund hängen? Abbeißen, aufsaugen oder mit der Gabel nachschieben?

Die beste Küche der Welt

Die italienische Küche ist die beste Küche der Welt

Italiener sagen, die italienische Küche ist die beste Küche der Welt, die einzige, die man essen kann, und wenn man da widerspricht, findet man sich 100% in einem heftigen Wortgefecht wieder, das normalerweise bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 endet. Italiener landen in Barcelona oder Paris oder Bangkok und suchen erst einmal die nächste Pizzeria.

Okay, die italienische Küche hat natürlich was. Das Problem ist nur: Man muss sie sich schon selber kochen. Wer, wie ich, auch an ganz normalen Tagen gern draußen zu Mittag isst, der muss sich, zumindest in den Städten (auf dem Land sieht’s besser aus), wenn er nicht richtig Geld auf den Tisch legt, mit Pizza vom Backblech aus dem 360° Elektrobackofen oder Tramezzini (Sandwiches) begnügen, bei denen man meint, seine Zähne in eine Rolle Küchenpapier zu schlagen. So einen Mist wie hier, hat man mir noch in keinem Land, in dem ich mich länger aufgehalten habe, vorgesetzt.

Da ich nicht an jedem Wochentag 25 Euro/Person für ein einigermaßen annehmbares Pastagericht und ein paar einigermaßen annehmbare Gläser Wein auf den Tisch legen möchte und meine aktuelle Lebensabschnittsbegleiterin und Mutter eines meiner Kinder sich im Leben nicht an einen Küchenherd stellen würde, ist die Sache an mir hängen geblieben und ich bin inzwischen zum Veranstalter hochgeschätzter Menüabende und in Küchenfragen häufig konsultierten Ratgeber meines erweiterten Bekanntenkreises geworden.

Um also auch Twitterern und normalen Menschen da draußen Einblicke in meine Kunst zu gewähren, dieses Küchenblog.

Rezept: Penne con radicchio e Speck

Zutaten für Penne mit Radicchio und Speck (2 Personen):

Kurze Pasta (200 g), Speckwürfel (100 g), 1 Radicchio, ein paar Tomaten (am besten diese kleinen, so groß wie Tischtennisbälle vierteln), 1 Zwiebel, Olivenöl, 2 Flaschen Weißwein.


Radicchioblätter (ungefähr die Hälfte) einzeln von der Knolle rupfen und die Blätter zerreißen (das Rote vom Weißen reißen).

Reichlich Öl in die Pfanne geben, Zwiebeln anbraten, Speck dazu, lebhafte Flamme, nach ein paar Minuten die geviertelten Tomaten dazu. Dabei eine Flasche Weißwein austrinken und immer wieder mal einen Schluck in die heiße Pfanne schütten.

Währenddessen die Pasta al dente kochen und zusammen mit den Radicchioblättern (das Rote, nicht das Weiße) in die Pfanne geben und dort noch 1 Minute sehr heiß anbraten. Danach die 2. Flasche Wein öffnen. Fertig!

Ach ja: Parmesan!

Noch besser als mit ordinären Penne ist das ganze natürlich mit frischer selbst gemachter Pasta. Wie das ziemlich einfach geht, hier im Video: Pasta selber machen (Video)